Wettlaufordnung

für die Vergabe und Durchführung von OL-Veranstaltungen in Tirol

Version 02-2019

 Der Zweck:
Regeln für die Vergabe und Durchführung von OL-Veranstaltungen in Tirol unter Berücksichtigung der Wettkampfordnung (WO) des ÖFOL, ergänzt um tirolspezifische Gegebenheiten.

Gültigkeit – personenbezogen:
Die Wettlaufordnung (das Regulativ) gilt für alle dem Tiroler Fachverband angehörenden Orientierungslaufvereine und deren Mitglieder.

Gültigkeit – wettkampfbezogen:
Für nationale Veranstaltungen gilt die WO des ÖFOL. Für regionale Veranstaltungen wie Tiroler Meisterschaften (Einzel / Staffel / Mannschaft / Schi / MTB – jeweils Tag- und Nacht-OL) und Tirolcup und Tiroler Mannschaftsmeisterschaftsläufe gilt die WO unter Berücksichtigung der in diesem Regulativ angeführten Abweichungen.

Vergabe:
Die Vergabe von Veranstaltungen erfolgt auf Antrag eines Vereines durch den Vorstand des TIFOL.

Die Einladung für die Terminsitzung ergeht zwei Wochen vorher.
Die Vergabe der Wettkämpfe erfolgt durch einfachen Mehrheitsbeschluss.
Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Obmannes.
Anträge für alle Veranstaltungen des Folgejahres können (vor der Sitzung) schriftlich oder (in der Sitzung) mündlich eingebracht werden.
Für die Vergabe sind folgende Informationen an den Vorstand notwendig:

  • Wettkampfart
  • Veranstalter
  • Terminwunsch
  • Laufgebiet
  • Bahnleger/ Wettkampfleiter/Technischer Delegierter

Durchführung:
Ausschreibung 14 Tage vorher zumindest an alle Tiroler Vereine.
Die Ausschreibung muss (mindestens) enthalten:

  • Art des Wettkampfes
  • Veranstalter
  • Bahnleger und Technischer Delegierter
  • Laufkarte (Stand/Maßstab)
  • Treffpunkt
  • Datum/Zeit
  • Kategorien mit Streckenlänge und Angabe der jeweiligen Geburtsjahrgänge
  • Nennungen an (bis 3 – 5 Tage vor Wettkampf / außer Schnupperklasse)
  • Startgeld dem jeweiligen TIFOL-Beschluss entsprechend.

Teilnahmeberechtigung:
Jede(r) am OL interessierte SportlerIn (auch ohne Vereinszugehörigkeit).
Ausnahme: Alle Personen, die an der Durchführung des Wettkampfes maßgeblich beteiligt sind wie Wettkampfleiter, Bahnleger und zusätzlich der/die Kartenzeichner innerhalb der ersten 12 Monate nach Fertigstellung der Karte.

Tiroler Meister:
Tiroler Meister in den von der BSO anerkannten Wettkampfformen des OL kann nur werden, wer im betreffenden Wettkampfjahr bei einem Tiroler Verein gemeldet ist und in den 12 Monaten vor der Meisterschaft an mindestens 4 Tiroler Veranstaltungen teilgenommen hat.

Vergabe von Tiroler Meistertiteln:
Einzel: mindestens 2 gemeldeteAthleten von verschiedenen Vereinen oder 3 vom gleichen Verein
Staffel: Mindestens 2 Mannschaften müssen gemeldet sein.

Laufgemeinschaften:
Für die Teilnahme an der Tiroler Mannschaftsmeisterschaft ist die Bildung von Laufgemeinschaften zwischen maximal 2 Vereinen zulässig.

Die Laufgemeinschaft muss vor Beginn des ersten Mannschaftslaufes beim TIFOL angemeldet werden.

Es muss aber sichergestellt sein, dass Mannschaften von mindestens 5 Vereinen an der Meisterschaft teilnehmen.

Trainingsverbot:
Bei Vergabe kann ein Trainingsverbot für das WK-Gebiet oder die ganze Karte (für einen bestimmten Zeitraum) beschlossen werden (Information mittels Rundschreiben durch den TIFOL).

Mit dem Versenden der Ausschreibung tritt ein absolutes Trainingsverbot bis zum Wettkampfende im Wettkampfgebiet/Laufkarte in Kraft.

Verstöße gegen diese Bestimmung führen zu Startverbot oder Disqualifikation.

Startintervalle bei Tiroler Veranstaltungen:
Die gesamte Startzeit sollte nicht mehr als 60 Minuten betragen.
Für die TeilnehmerInnen jeder Kategorie sind gleiche Startabstände zu vergeben, sie haben hintereinander zu starten.

Um absichtliches “Zusammenwarten” und häufiges “Auflaufen” zu verhindern, sollen größere Intervalle gewählt werden soweit dies möglich ist.

Das Mindeststartintervall beträgt 2 Minuten. Nur in Sprintbewerben kann unter günstigen Bedingungen das Startintervall auf 1 Minute verkürzt werden.

Es wird die Methode des Selbststartes mit der SI-card empfohlen. In diesem Fall werden die Teilnehmer in den vorgesehenen Startintervallen abgelassen, die genaue Startzeit entsteht durch Stecken der SI-card in die Start-SI-station. Bei dieser Startmethode darf die Laufkarte erst nach Auslösen der Zeit angeschaut werden.

Es wird außerdem die Verwendung eines Startpostens außerhalb der Sichtweite vom Zeitstart dringend empfohlen (Schwedischer Start).

Bahnlegung:

Kriterien für Bahnleger:

  • Viele Orientierungsaufgaben für die Läufer erzeugen
  • Ausschalten des Zufalls (z.B. keine Posten im „Grün“)
  • Abwechslungsreiche Laufanlage wählen
  • Möglichst gleichwertige Routenwahlmöglichkeiten anbieten
  • Technische- und läuferische Schwierigkeiten an die Kategorie anpassen
  • Postenstandorte müssen auf der Karte und in der Natur eindeutig bestimmbar sein
  • Alle Postenstandorte vormarkieren (zumindest Standort, besser auch Kontrollnummer)
  • Zweckmäßige Start- und Zielanordnung errichten

Wertung bei falsch gesetzten oder fehlenden Posten

Bei objektiv falsch gesetzten oder fehlenden Posten wird die Teilstrecke zum und vom betroffenen Posten von der Laufzeit abgezogen. Ob ein Posten „objektiv fasch“ oder fehlend ist, wird durch die Jury festgestellt.

Jury

Für Tirol Cup und Tiroler Meisterschaften wird eine Jury eingesetzt um über die Einhaltung der Wettlaufordnung zu entscheiden.

Die Jury besteht aus folgenden drei stimmberechtigten Mitgliedern:

  • Bahnleger der Veranstaltung
  • Vertreter des TIFOL Vorstandes
  • Vereinsobmann (rollierend lt. der in der JHV festgelegten Reihenfolge jedoch nicht Obmann des veranstaltenden Vereines)

Die Jury tritt nach dem Einlangen eines Protestes bzw. auf Verlangen eines Jurymitgliedes oder den Wettkampfleiters zusammen.

Die Jury ist beschlussfähig, wenn alle stimmberechtigten Mitglieder (bzw. deren Vertreter) anwesend sind.

Richtwerte für Bahnlängen, Laufzeit und Schwierigkeit

Im Allgemeinen sind 5 verschiedene Strecken ausreichend. Wenn genügend “1. Posten” möglich sind, können auch weitere Bahnen gelegt werden.

Eine zusätzliche Bahn ist erforderlich, wenn aufgrund der Teilnehmerzahlen der Startvorgang wesentlich über 60 Minuten dauern würde.

Bei Tirolcups ist es meistens möglich eine Bahn durch andere oder zusätzliche Posten zu verlängern, zu verändern oder durch Weglassen von Posten abzukürzen oder eventuell auch leichter zu machen.

Beispiel für ein Bahnenschema:

Bezeichnung Streckenlänge Soll-Bestzeit
Bahn 1 bis 2,5 km techn. leicht + läuf. leicht ca. 20 min.
Bahn 2 2,5 bis 3,0 km techn. leicht + läuf. mittel 25 – 30 min.
Bahn 3 3,0 bis 4,0 km techn. mittel + läuf. mittel ca. 40 min.
Bahn 4 4,0 bis 5,0 km techn. schwer + läuf. mittel ca. 50 min.
Bahn 5 5,0 bis 6,0 km techn. schwer + läuf. schwer ca. 60 min.
Bahn 6 6,0 bis 7,0 km techn. schwer + läuf. schwer ca. 70 min.

Kriterium für die Bahnlegung ist die “Soll-Bestzeit”. Die Streckenlänge ist aufgrund der Belaufbarkeit, der Steilheit des Geländes und der technischen Schwierigkeit des Geländes zu wählen.

Kategorien für Tirol Cup und Tiroler Meisterschaft Einzel mit Soll-Bestzeiten

Kategorie Bahn* Soll-Bestzeit Kategorie Bahn* Soll-Bestzeit
H -12 2 30 min. D – 12 1 20 – 25 min.
H 13 – 14 2 30 min. D 13 – 14 2 30 min.
H 15 – 18 4 40 min. D 15 – 18 3 40 min.
H 19 – 39 6 70 min. D 19 – 39 4 50 min.
H 40 – 5 60 min. D 40 – 3 35 – 40 min.
H 50 – 4 45 – 50 min. D 50 – 3 35 – 40 min.
H 60 – 4 45 – 50 min. H 60 – 3 35 – 40 min.
H offen 3 35 – 40 min. D offen 2 30 min.
Schnupperklasse 1 20 – 30 min.

* Vorschlag

Middle-Distanz Soll-Bestzeiten

25 – 35 min. für die Meisterschaftsklasse (für alle anderen Klassen ca. 2/3 der Zeitvorgaben von Lang)

Sprint Soll-Bestzeiten

für alle Klassen 12 – 16 min.

Mannschaftsmeisterschaft

Reglement für eine Mannschaftsmeisterschaft im Orientierungslauf:
Der österreichische Fachverband f. OL hat ein Reglement für eine Mannschaftsmeisterschaft, die als Grundlage für ein Tiroler Reglement dienen kann.

Bei dieser Form des OL kommen zur Orientierungskomponente auch besondere taktische Überlegungen, die konditionellen und orientierungstechnischen Vorzüge der einzelnen Mannschaftsmitglieder optimal einzusetzen und auch allenfalls schwächere Mitglieder ihren Fähigkeiten entsprechend zu integrieren.

Mannschaft:
Eine Mannschaft besteht aus drei Mitgliedern, die dem gleichen Verein angehören müssen.
Jeder Mannschaft muss mindestens eine Dame angehören.
Jeder Verein kann eine beliebige Anzahl von Mannschaften melden
Vor Beginn der Meisterschaft ist es möglich zwischen zwei Vereinen eine Laufgemeinschaft zu bilden, die für das laufende Meisterschaftsjahr Gültigkeit hat.

Klassen:
Es gibt eine Meisterschaftsklasse, eine Jugendklasse (-18), eine Schülerklasse (-14) und einen Rahmenbewerb.
Für die Schüler- und die Jugendklasse gilt die obenangeführte Mannschaftszuammensetzung.
Der Rahmenbewerb ist ebenfalls für Dreiermannschaften, die aber weder dem gleichen Verein angehören müssen noch geschlechtsspezifische Einschränkungen haben.

Modus Harris Methode:
Geeignete Karten müssen zwischen Start und Ziel für die Bahn eine ausreichende Breitenentwicklung zulassen.
Die Mannschaften starten einzeln im 2 (ev. 3) Minutenabstand.

Bei der Harris-Methode haben alle 3 Läufer eine SI-Card und es gibt Pflichtposten (für alle Läufer) und Aufteilposten (1 x pro Mannschaft). Die Pflichtposten müssen wie eine normale Bahn der Reihe nach gestempelt werden. Davor, dazwischen oder danach können die Aufteilposten liegen.

Beispiel:

  • 25 Posten werden verwendet, 10 sind Pflichtposten, 15 sind Aufteilposten.
  • Jeder Läufer hat eine Karte und jeder einen SI-Stick .
  • Jeder Läufer muss alle Pflichtposten in der richtigen Reihenfolge auf seinem Stick haben.
  • Damit ist sichergestellt, dass alle Teilnehmer einer Mannschaft ”genug zu tun haben”.
  • Die Aufteilposten müssen nur einmal bei allen drei Läufern aufscheinen, bei welchem ist egal.
  • Das bedeutet, dass die Aufteilung der Aufteilposten auf die drei Mannschaftsmitglieder einiges Geschick und Überlegung verlangt.
  • Die Laufzeit der Mannschaft wird durch jenes Mannschaftsmitglied das als letztes ins Ziel kommt bestimmt.
  • Dabei braucht man auch im Ziel nicht zusammenwarten.
  • Die Kontrollposten mit Besatzung und Zusammenwarten fallen dadurch weg.

Wettkampfdauer:

Kategorie Bahn Soll-Bestzeit
Schüler -14 30 – 40 min.
Jugend -18 40 – 45 min.
Meisterklasse 45 – 75 min.
Offen 25 – 45 min.

 

MountainbikeOL Soll-Bestzeiten

Kategorie Bahn Soll-Bestzeit Kategorie Bahn Soll-Bestzeit
H -12 leicht 40 min. D -12 Leicht 40 min.
H 13 – 14 leicht 40. min. D 13 – 14 Leicht 50 min.
H 15 – 18 mittel 60 min. D 15 – 18 Mittel 50 min.
H 19 – 39 schwer 80 min. D 19 – 39 schwer 65 min.
H 40 – schwer 70 min. D 40 – schwer 50 min.
H 50 – schwer 70 min. D 50 – schwer 40 min.
H 60 – schwer 60 min. H 60 – schwer 40 min.
offen mittel 50 min.

Bei einer Kombination von Tiroler Meisterschaften im SkiO und MBO mit Läufen zum Austria Cup wird die Tiroler Meisterschaft in den Klassen des Austria Cup ausgetragen. Die Läufe zählen aufgrund der unterschiedlichen Kategorien nicht zum Tirol Cup.

Staffel

Die Staffelmannschaft besteht aus 2 Teilnehmern, die 2 mal auf verschiedenen Bahnen laufen. die Staffel besteht also aus 4 Teilstrecken. Die beiden Bahnen können unterschiedlich lang sein, Gabelungen sind vorzusehen.

Kategorie Bahn Soll-Bestzeit Kategorie Bahn Soll-Bestzeit
H -12 leicht 20 min D -12  leicht  20 min
H – 14 leicht 30 min. D – 14 leicht 30 min.
H 15 – 18 mittel 40 min. D 15 – 18 mittel 40 min.
H 19 – schwer 80 min. D 19 – schwer 60 min.
H 80 – schwer 60 min. D 80 – schwer 40 min.
D/H offen mittel 40 min.

Bei zu geringer Teilnehmerzahl wird die Klasse D/H -12 als gemeinsame Klasse für Mädchen und Buben ohne geschlechtsspezifische Einschränkungen geführt. Es sind Staffel aus zwei Mädchen, zwei Buben oder einem Mädchen und einem Bube zulässig.

Die Klassen D 19- und H 19- werden klassenübergreifend mit einem Gesamtalter >38 Jahre geführt.

Die Klassen D 80- und H 80- werden klassenübergreifend mit einem Gesamtalter >80 Jahre geführt.

Für die Teilnahme in einer klassenübergreifenden Staffel ist ein Mindestalter von 16 Jahren erforderlich. Die Berechnung des Alters erfolgt über den Geburtsjahrgang.

Schlussbestimmungen

Für die Schnupperklasse + Shadowing erfolgt keine Gesamtwertung im Rahmen des Tirolcups.

Jeder Veranstalter übermittelt einen kurzen Wettkampfbericht mit den drei Besten jeder Kategorie mittels FAX oder Mail an den oder die Medienbeauftragte(n) des TIFOL. Die komplette Ergebnisliste ist digital als Word-Datei an den Führer der Homepage und den TC-Punkteführer zu schicken.

Meldefristen:
Die Meldung ist mindestens 4 Tage vor dem Wettkampf (z.B. am Dienstag für einen Wettkampf am Samstag) abzugeben. Bei Überschreitung dieser Frist ist der Veranstalter berechtigt ein Aufgeld von 2 Euro einzuheben.

Preise:
Der TIFOL stellt bei von der BSO anerkannten Meisterschaften die Meisterschaftsmedaillen des Verbandes der Tiroler Sportverbände, bei den anderen Meisterschaften die Urkunden. Für die Klassen H+D offen und Schnupperklasse sind allfällige Preise aus den Startgeldern zu finanzieren.
Beim TC stellt der Verband die Siegerleibchen in den Meisterschaftsklassen (ohne offene und Schnupperklasse). Die Kosten für Preise für die 2. und 3. Plätze sowie allfällige Preise für die offenen und die Schnupperklassen werden gegen Nachweis der Kosten bis zu 100 Euro ersetzt.

Finanzierung der Preise:
Der TIFOL hebt pro Starter bei Tiroler Veranstaltungen 0,50 Euro vom Veranstalter ein. Die Höhe der Abgabe wird von der Hauptversammlung beschlossen.

Finanzierung der Sportidentkosten:
Der TIFOL hebt bei allen Wettkämpfen, bei denen Sportident zum Einsatz kommt, 0,50 Euro pro Starter vom Veranstalter ein. Die Höhe der Abgabe wird von der Hauptversammlung beschlossen.

Änderungs- oder Ergänzungsvorschläge zum Regulativ können bei Hauptversammlungen eingebracht und beschlossen werden. Sie treten so in Kraft, dass genügend Zeit zur Anpassung durch den Veranstalter bleibt.