Der Col Margherita liegt in den Dolomiten nahe Falcade auf 2550 Meter Höhe (zum Vergleich das Serles Gipfelkreuz steht auf 2717 Meter). Der Wettkampfsprecher kam nach einem Testlauf zurück, symbolisierte mit einer Hand eine Pistole und ahmte einen Kopfschuss nach und sprach von der „Marslandschaft“, ein übles Gefühl kam auf. Das verstärkte sich noch, als wir am Start alle eine kleine Trillerpfeife erhielten, für den Notfall. Und wieder machte ich als alter Hase denselben üblichen Anfangsfehler (den Posten 1 Fehler), zu schnell weg mit Kompass, zu weit links, zu tief und dann im Niemandsland des Gerölls des Col Margherita: nur Steine, Steine, Steine, und da und dort kleine Wasserlachen, keine Auffanglinien, kein einziger Baum, keine Wege, nix. Es dauerte daher 23 Minuten bis ich den ersten Posten verzweifelt hatte (eine Schande), aber dann wurde ich eins mit der Karte und lief den Rest fehlerlos. Man wundert sich immer immer wieder beim OL. Beim Ziel noch 180 Höhenmeter steil zurück zum Auslesen und zur Gondel! Ein Erlebnis!
Der Lauf am Col Margherita war ein Teil des 3 Tage OL in den Dolomiten und ein super tolles Event(https://www.dolomiti3days.it/). Die Organisatoren war so erfahren, den Lauf am Col Margherita auf den 2. Tag zu verschieben, da es am geplanten Tag regnete und uns erwartete daher am Col Margherita ein Tag mit super blauen Himmel, ich möchte mir nicht vorstellen, wie ein Lauf bei Nebel und Regen aussehen würde. Der OL war international stark besetzt, und wie immer spricht man als Tiroler nicht über Resultate, wir sind nur Zuseher, aber beim OL geht’s ja um Spaß, Abenteuer, Überwindung und dem Ziel eines fehlerlosen Laufes (was mir alle 3 Tage nicht gelang, oh Schande) und nicht unbedingt Letzter zu werden (als 23/32 ist das ok für mich in der M60). Ich kann den 3 Tage OL in den Dolomiten nur wärmstens empfehlen!
Christian Humpel