Alles außer weiße Pferde! TIFOL-Oster-Trainingslager in Lipica.

Wie üblich bestens von WM vorbereitet und organisiert ging es dieses Jahr wieder nach Slowenien, genauer gesagt nach Lipica, mitten hinein in den Karst. Ein abwechslungsreiches und herausforderndes Trainingslager, in dem einzig Fahrer Lüc Langeweile drohte, weil im Gegensatz zu anderen OL-Reisen diesmal keine fahr- oder parktechnischen Unmöglichkeiten für Ihn zu bewältigen waren und das stürmische Wetter ihn auch nicht zum Spazierengehen in seinen Pausen animieren konnte. Wir OLer sind da anders gestrickt: Unwirtliches Wetter wird gekonnt ignoriert. Wind, Sturm, Kälte. Ganz egal. Wir sind bereit. Aber so hart wir im Nehmen sind was Wetter, Belaufbarkeit, Dolinentiefe und Steinmauerhöhen anbelangt, so sehr genießen wir die Annehmlichkeiten einer guten Unterkunft. Turnhalle, Matratzen-, Massenlager und Co. sind grundsätzlich möglich, aber Hotel Majestoso wurde schon auch geschätzt. Frühstück und Abendessen auf gutem **** Niveau. Das „Stallkonzept“ zieht sich durchs ganze Haus: Brause in Striegelform und Türen angelehnt an Pferdeboxentüren sind einmal etwas ganz anderes! Nur das eigenwillige Beleuchtungskonzept mit vielen einzeln einzuschaltenden Lampen ohne Generalschalter ist gewöhnungsbedürftig. Das großzügige Raumkonzept ermöglichte dagegen einen ausgiebigen und ausführlichen Austausch der Läufer:innen am Abend. Teils in der Aula, wo die Jugendlichen zu Werwölfen mutierten, im Bereich der Bar die neben dem Auffüllen der Flüssigkeitsspeicher auch für konstruktives Bearbeiten diverser TIFOL Projekten genutzt wurde bis zu kolportierten Meetings in der mobilen Dependence am Parkplatz, wohin sich vor allem die höhersemestrigen Semester zurückzogen.

Die Organisation der Trainings war ebenso gelungen, es war uns möglich jeweils nach dem Vormittagslauf zurück ins Hotel zu kommen und ausreichend zu rasten und zu erholen. Damit waren zwei gleichwertige Trainings pro Tag möglich. Dass auch kurze Phasen der Regeneration nützlich sind, war eindeutig zu beobachten. Vielleicht mit einer der Gründe, dass das Trainingslager verletzungsfrei durchgeführt werden konnte.

Gleich beim ersten Training hinein ins Dolinengetümmel direkt am Rande der Hotelanlage. Dies aber nur zum Aufwärmen, denn bereits beim zweiten Training am Sonntag Vormittag wurden die Spielregeln verschärft und wir wurden mit reduzierter Karte ohne Wege, Steinmauern und Vegetation ins Gelände geschickt. Es zeigte sich aber bald, dass weniger oft mehr ist. In diesem Fall wurde ein Orientieren auf der reduzierten Karte von vielen Läufer:innen als deutlich einfacher empfunden als mit der vollständigen Karte, auf der verwirrend viele Details vom Wesentlichen – nämlich den Geländeformen – ablenkten. Auf der Heimfahrt dann ein erstaunliches Wetterphänomen: Bei 15° C Außentemperatur klatschten Wasser-Schnee-Graupelflocken an die Windschutzscheibe. Überraschend war auch die unglaubliche Anzahl an Zecken, die von uns OLer:innen aus dem Wald getragen wurden. Der dritte Lauf dann als Sprint in der Stadt Sezana. Im Vorfeld ein ballgestütztes Aufwärmen im Park mit neuen Spielformen, die sowohl auf Körper als auch mentales Aktivieren abzielten. Im Gegensatz zum Vormittag viele Routenwahlen und hohes Lauftempo. Montags wurde es richtig stürmisch und der Lagerplatz in der großen Doline war entweder zufällig oder geplant perfekt gewählt um nicht völlig verblasen zu werden. Nach dem gemeinsamen Aufwärmen mit MK standen fünf Schmetterlinge zur Auswahl. Nach der beschriebenen Pause im Hotel dann am Nachmittag zunächst faszientrainingsorientiertes Aufwärmen im großen Kreis mit BGF und ein völlig anderes Terrain in Risnik. So erstaunlich lange sich 1 km Loops am Vormittag anfühlten, so überraschend kurz waren die 5.3 km am Nachmittag: vorbei an einer 150 HM tiefen Megadoline, quer durch Steinlabyrinthe und einzelnen Babydolinen. Karst ist eben nicht gleich Karst! Aber jedes Mal anspruchsvoll, interessant und schön! Das Abschlusstraining dann in Preloze bei eisigem aber schönem Wetter und einer weiteren herausfordernden Karte.

Auf der Heimreise dann geschaffte aber zufriedene Läufer:innen. Die OL-Saison kann jetzt so richtig Fahrt aufnehmen, wir sind bereit! Danke nochmals an WM und allen Helfer:innen für die perfekte Organisation!

BGF

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